Im März 2022 läuft das seit dem Beginn der Pandemie (März/April 2020) gezahlte Kurzarbeitergeld in der Veranstaltungsbranche aus. „Mehr als drei Viertel der Veranstaltungsunternehmen werden im März 2022 ihre Mitarbeiter kündigen mangels Kurzarbeit“, teilte Jan Kalbfleisch, der Geschäftsführer der Bundesvereinigung Veranstaltungswirtschaft, der Deutschen Presse-Agentur mit.
Er bezog sich auf eine Umfrage, an der sich mehr als 800 Branchenbetriebe beteiligt haben. Demnach sind in zwei Dritteln der Unternehmen seit mehr als 20 Monaten Beschäftigte in Kurzarbeit. Bei knapp der Hälfte der Befragten liegt der Kurzarbeiteranteil über 80 Prozent.
Müssten die Betriebe die Gehälter und Sozialbeiträge wieder voll selbst tragen, fehle der Mehrheit von ihnen das Kapital für den Neustart, erklärte Kalbfleisch. Sie müssten dann Mitarbeiter entlassen, weil sie ihre Kosten nicht decken könnten. Die Unternehmen verlören so wertvolle Fachkräfte.
Die Bundesregierung opfere die Veranstaltungsbranche, kritisierte Kalbfleisch. Derzeit seien wieder nahezu alle Veranstaltungen storniert. Für die mehr als 100.000 Betriebe gebe es keine Besserungsperspektive.
Absagen von Messen, Konzerten, Tagungen und Feiern machen Veranstaltungsausrüstern, Technikern, Künstlern, Messebauern und vielen anderen Beteiligten zu schaffen. Niedrigere Corona-Zahlen im Sommer und Herbst brachten zwar vorübergehend einen Teil des Geschäfts zurück. In den vergangenen Wochen erlebte die Branche nach Verbandsangaben jedoch wieder eine Storno-Welle.
Auch die von uns selbst durchgeführte Umfrage “Quo vadis, Groß-Events”, die wir im August 2021 bundesweit durchgeführt haben, zeigt, dass auch von Seiten der bisherigen Event-Kunden keine Besserung zu erwarten ist. Laut unserer Umfrage fühlen sich 58,8% der Befragten auf Großveranstaltungen nicht mehr sicher. 66,2% meiden seit 2020 konsequent große Menschengruppen und werden das auch in Zukunft tun.