(Melanie Vogel) In Zeiten des demografischen Wandels und des damit verbundenen strukturellen Fachkräftemangels, zählt jeder Mensch im Unternehmen. Gerade in Krisen besteht jedoch die Tendenz, insbesondere ältere Menschen freizusetzen. Doch das könnte sich als Fehler erweisen, denn nicht nur deren Fachwissen und Erfahrung sind für Unternehmen unverzichtbar, sondern auf genau diesen Wissens- und Erfahrungsschätzen basiert im Regelfall auch eine höhere Krisenresilienz.

Auf der anderen Seite fehlt älteren Mitarbeitenden oft der Bezug zur jungen Kundenzielgruppe und die „Virtual Literacy“. Genau an dieser Stelle bietet sich ein „Reverse Mentoring“ an – ein umgekehrtes Mentoring-Programm, bei dem jüngere Mitarbeitende ältere Kolleginnen und Kollegen über Dinge Technologie und jüngere Verbraucherinnen und Verbraucher „aufklären“.

Gerade auch im FEMALE RECRUITING und der Frauenförderung haben sich gut aufgesetzte Mentoring-Programme als erfolgreich erwiesen, um die Aufstiegskompetenz von Frauen zu fördern.

4 Aspekte können helfen, ein Mentoring-Programm erfolgreich an den Start zu bringen:

  1. Entwickeln Sie eine Vision für das Programm. Was ist der Zweck und das Ziel? Welche Ergebnisse erhoffen Sie zu erreichen? Ein Mentoring-Programm mit dem Ziel, eine Kultur der Zusammenarbeit aufzubauen, unterscheidet sich von einem Programm, das auf die Entwicklung künftiger (weiblicher) Führungskräfte abzielt.
  2. Informieren Sie die Mitarbeitenden über die Bedeutung von Mentoring. Zeigen Sie die zahlreichen Vorteile auf, die der Austausch von Informationen, der Aufbau von Beziehungen und die Einbeziehung aller Mitarbeitenden mit sich bringen.
  3. Bieten Sie basierend auf dem Sinn und Zweck des Mentoring-Programms Schulungen und Weiterbildung an. Stellen Sie dazu Ressourcen und Zeit zur Verfügung sowie Vorschläge für Treffen und die Ausgestaltung des Wissenstransfers.
  4. Halten Sie Rücksprache mit den Mentees und Mentorinnen und Mentoren, um herauszufinden, was funktioniert und was nicht und was verbessert werden kann. Ihr Programm sollte flexibel sein, damit Sie auf der Grundlage der Rückmeldungen und bei veränderten Situationen Anpassungen vornehmen können.

Mentoring ist ein wirksames Mittel, um die Vernetzung zu fördern, Wissenstransfer zu initiieren und insbesondere in der hybriden Arbeitswelt das Silo-Denken aufzubrechen und Erfahrungen zu teilen.